Sonntag, 9. Dezember 2012

Zwei Monate vegan...

... and lovin' it!

Es ist wohl Zeit für ein Update, nachdem ich seit Ende der offiziellen Challenge hier nicht mehr geschrieben habe.

Seit zwei Monaten habe ich nichts Tierisches in meinen Mund gesteckt, habe unendlich viele neue Rezepte kennengelernt, vielfältiger und leckerer gegessen denn je, ich habe Energie ohne Ende und fühle mich einfach GUT! Mein wunderbarer Mann ist auch zum bekennenden Veganer geworden - ganz von alleine, ich habe da in keiner Weise missioniert, er spürt einfach selber die positiven Effekte - und die Kinder haben sich daran "gewöhnt" :-)

Für mich steht der Entschluss fest: Ich bleibe vegan!

Jetzt im Dezember steht "Freestylen" für mich auf dem Programm, das heißt, ich esse nach Lust und Laune, ohne mich auf die Regeln oder Rezepte der Challenge zu beschränken. Ich habe auch ein bisschen gelesen, besonders von Caldwell Esselstyn und Neal Barnard aus The China Study. Die empfehlen ja eine andere Speisenaufteilung als Attila Hildmann, insbesondere sind bei ihnen Kohlenhydrate "gut" und stattdessen Fett "verboten". Esselstyn empfiehlt, komplett auf Öl zu verzichten. Punkt.

So weit möchte ich derzeit nicht gehen aber ich werde mal austesten, wie es mir geht, meine "Angst" vor Kohlenhydraten aufzugeben. Ich kannte ja in den letzten Jahr(zehnt)en nur zwei Zustände: zu essen, was ich wollte (vor allem Schokolade) und zuzunehmen oder "auf's Essen zu schauen", sprich: Kohlenhydrate stark zu reduzieren, insbesondere abends und dadurch abzunehmen. Mein Ziel ist es, endlich wieder einen unbefangenen Umgang mit Essen zu bekommen, ohne jeden Bissen abwiegen und aufschreiben zu müssen - und trotzdem mein Gewicht zu halten. In den letzten Wochen hat das ganz gut funktioniert: Ich esse auch mal eine große Portion Milchreis zum Frühstück und abends gibt es wieder Kartoffel, Reis oder Nudeln. Mein Nasch-Gusto ist interessanterweise fast völlig verschwunden, ich komme mit einer einzelnen (selbstgemachten) Praline gut durch den Tag und habe kein Bedürfnis mehr, Schokolade tafelweise zu verputzen. Und obwohl ich mir in den letzten paar Wochen keinerlei Beschränkungen auferlegt habe, was und wie viel und wann ich esse, nehme ich weiterhin langsam aber kontinuierlich ab.

Im Jänner werde ich voraussichtlich wieder 30 Tage "strenge Challenge" durchziehen, einfach um auszutesten, wie es mir dann damit geht und wie sich mein Gewicht entwickeln wird.

Jetzt genieße ich aber noch die Vorweihnachtszeit und freue mich auf ein üppiges Weihnachtsmenü. Dazu mehr im nächsten Post.

Samstag, 10. November 2012

Fazit - Nach der Challenge ist vor der Challenge

30 Tage habe ich nun nach Attila Hildmanns Challenger-Regeln gelebt: Keinerlei tierische Produkte, kein Zucker, kein Weißmehl, keine Kartoffeln, keine Nudeln, kein Reis, keine industriell verarbeiteten Produkte, keine Schoko. Kohlehydratreiches nur bis 16h, ab 19h gar nichts mehr. Zu trinken: Wasser, grüner Tee, Matcha, Kräutertee. Kein Cola, keine Limo, keine Fruchtsäfte, kein Kaffee.

Es war ein Experiment für mich - ich hatte wirklich keine Ahnung, worauf ich mich einließ. Wir sind alle "Omnis" in der Familie und im Umfeld, essen (aßen?) bisher gerne Fleisch, Fisch, Wurst, Speck, Käse,  Milch, Joghurt, Süßigeiten, Schokolade, Chips, etc... Wie soll das gehen? Und warum eigentlich? Wie gesagt, es war ein Experiment. Ich möchte keine Tiere ausbeuten, hatte mir bis vor kurzem einfach kaum Gedanken darüber gemacht bzw. diese schnell verdrängt. Ein paar Kilo hätte ich auch zu verlieren und meine Familie und mich gesund zu ernähren, ist mir sowieso ein Anliegen.

Aber ich hab's mal einfach "für mich" gestartet. Bei Frühstück und Mittagessen ist sowieso jeder selbständig, die Kinder sind ja schon groß genug. Das Abendessen ist ihnen auch "zuzumuten", wenn es vegan ist. So weit mein Plan.

Ich wollte mir jedenfalls keinen Druck auferlegen. Wenn ich nach einigen Tagen bemerke, dass es mir nicht schmeckt, ich nicht befriedigt bin, es zu kompliziert oder zu sonstwas ist, würde ich einfach aufhören. Es zwingt mich ja keiner.

Was ist passiert? Es hat geschmeckt! Nicht nur mir, sondern auch meiner Familie! Vor allem mein - durchaus kritischer - Mann war jeden Tag auf's Neue begeistert! Auch meine Kinder haben meist "brav" mitgegessen und mussten zugeben, dass die Gerichte schmecken, obwohl insbesondere mein Sohn mit zunehmender Dauer Fleisch mehr und mehr vermisst hat. Er findet aber derzeit sowieso alles, was "gesund" sein könnte, uncool und würde sich am liebsten von Pommes, Pizza, Cola, Chips und Schoko ernähren. Na ja, so sind Fünfzehnjährige manchmal - besonders, wenn sie durch eine Laune der Natur großgewachsen und sehr schlank sind :-)

Nach wenigen Tagen merkte ich, dass meine Laune und mein Energiepegel zunehmend besser wurden. Ich kam morgens leichter aus dem Bett, hatte kein Mittagstief mehr und habe oft in einem Tag mehr erledigt als zuvor manchmal in einer Woche nicht. Satt war ich immer, die Portionen sind mehr als üppig und oft hat sogar eine halbe Portion völlig ausgereicht.

Auch mein Mann bemerkte recht schnell Veränderungen: Kleinere und größere "Wehwehchen" besserten sich sehr schnell und machten sich prompt wieder bemerkbar, wenn er Nicht-Challenge-Konformes aß: Zucker, Weißmehl, etc.

Ca. 3 kg habe ich abgenommen, das ist sehr zufriedenstellend und ob der großen Portionen und des großzügigen Umganges mit Ölen und Nüssen bzw. Nussmusen zuerst mal sehr erstaunlich. Ich bin ja seit vielen Jahren Weight-Watchers geschult und habe da verinnerlicht, nie mehr als zwei Teelöffel Fett pro Tag zu verwenden. Bei Attila ist alles anders und es funktioniert trotzdem! Oder gerade deswegen?

Ganz stark merke ich, wie sich meine Stimmung verbessert hat. Mir hat ja vor einiger Zeit eine Psychiaterin der Charitè erklärt, wie wichtig Omega 3 Fettsäuren für das Gehirn sind und dass ein Mangel Depressionen hervorrufen kann. Wo sind nun diese Omega 3 Fettsäuren drin? Ja, in fettem Seefisch, das wissen wir alle. Aber auch in Nüssen, insbesondere Walnüssen, und hochwertigen Speiseölen, zuvorderst Leinöl. Nun, an verschiedensten Nüssen und Nussmusen (Hasel-, Cashew-, Erd-, Wal-, Sesam- und Mandel-) sowie Ölen (Olive, Raps, Walnuss, Sesam, Haselnuss, Mohn, Aprikosenkern) hat es mir in den letzten Wochen wirklich nicht gemangelt.

Auch mein Aussehen hat sich verändert: Als ich letztens nach einem sehr harten Tag, mit Kreislaufproblemen, müde, hungrig, schmutzig und erschöpft nach Hause kam und einen "Zombie" im Spiegel erwartete, strahlte mich da jemand mit rosigen Bäckchen und leuchtenden Augen an! Das kann nur von der guten Ernährung kommen!

Ein paar kleine Sünden habe ich wohl begangen: Einige Male habe ich nach 19h zu Abend gegessen, zwei Mal habe ich Reis gegessen und ein Mal habe ich wegen akuter Kreislaufprobleme außer Haus Red Bull getrunken, weil gerade nichts anderes verfügbar war. Ich "muss" also pro Sünde drei Tage Challenge anhängen. Das mache ich gerne und freiwillig!

Das Fazit also für mich: Ich habe so eine Vielfalt an neuen Lebensmitteln und neuen Zubereitungsarten kennengelernt, mit so viel Spaß gekocht und so lecker gegessen wie schon lange nicht! Die vegane Ernährung tut mir eindeutig gut und mein Mann ist auch ganz begeistert. Ich werde also sicher weiter dabei bleiben und freue mich, jetzt auch die anderen Kochbücher von Attila durchzukochen.

Tag 29 - Kokosriegel!

Der Tag fing wieder mit meinem Lieblings-Blitz-Frühstück an: Schoko-Bananen-Matcha-Shake! In zwei Minuten gemacht, in zwei Minuten getrunken, gibt Kraft und Energie für den ganzen Vormittag :-)

Mittags habe ich ein wenig "gesündigt" - ich war mit einer lieben Freundin original spanisch essen in Manuelas Tapas und habe dort die vorbestellte absolut wunderbare vegane Paella bekommen, dazu habe ich einen grünen Tee mit Rosenblüten genossen. Ganz nebenbei war es ein Geschäftsessen, weil ich ihr wieder eine neue Lieferung unserer veganen Hautpflege von www.frischefrohnatur.com mitgebracht habe.

Zu Hause ging's mit den Kokos-Riegeln weiter: Raus aus dem Tiefkühler, Glasur aus Kakaobutter, Mandelmus, Bio-Kakao und Agavendicksaft schnell angerührt, Riegel glasiert, rein in den Tiefkühler. War ganz schnell erledigt. Für mich stehen die den "echten" von Master Foods um nichts nach. Wer will schon Zucker, Glukosesirup, Magermilchpulver, Emulgatoren (Sojalecithin, E471=Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren), Milchzucker, Butterreinfett, Molkenpulver, Feuchthaltemittel (Glycerin) und "natürliches" Vanilleextrakt?

 
Das Abendessen war wieder mal Reste-Essen - ich liebe das ja, freue mich immer, wenn ich noch etwas Fertiges im Kühlschrank finde und nicht unbedingt kochen muss! Obwohl, das muss ich sagen, ich koche seit Vegan For Fit wirklich gerne! Wie man sieht, mache ich auch Süßigkeiten zwischendurch, Pralinen, Torten, etc., obwohl ich mir so etwas früher nie angetan hätte. Es macht einfach Spaß und ich freue mich auch über das positive Feedback von Gästen und auch via Facebook. Dass alles lecker schmeckt, ist sowieso selbstverständlich, sonst würde ich es ja nicht tun. Und als Mutter und Hausfrau ist mir natürlich wichtig, dass es gesund ist - was ja bei unserem bisherigen Ess- und Naschverhalten zugegebenermaßen nicht immer der Fall war.
 
Ja, was war nun das Reste-Essen? Blumenkohl-Curry-Crunch mit Tofu, wie schon vor ein paar Tagen. Mmmm...!!! Jetzt ist aber alles weg! :-)
 
Spätabends ist mir noch eingefallen, dass wir morgen den ganzen Tag außer Haus sein werden, den Boden in der Wohnung unserer Tochter verlegen. Also noch schnell etwas zum Mitnehmen gezaubert: Das Foto vom Quinoa-Salat-To-Go im Glas hat mich inspiriert, ein großes leeres Glas vom Agavendicksaft war da, gekochte Linsen ebenfalls.... also einfach Paprika, Zwiebel, Knoblauch und Zucchini gewürfelt und kurz angebraten, die Linsen dazu, gut gewürzt, etwas Zitronensaft darüber, fertig. Ab ins Glas, noch ein Löffel dazugepackt, fertig war der Imbiss für morgen. Ein paar Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel sollten auch noch mit, dann wäre die Verpflegung für die "schwere Arbeit" fertig!
 
 

Mittwoch, 7. November 2012

Tag 28 - Entzugserscheinungen

Das erste Mal seit Wochen hatte ich wieder einen "müden" Tag. Im Laufe des Nachmittags und gegen Abend zu ließ meine Energie merklich nach und ich konnte nicht aufhören, zu gähnen. Seltsam... Dann fiel es mir aber wie Schuppen von den Augen - ich hatte heute weder Matcha noch Grünen Tee gehabt! Kein Wunder, dass mir da der Schwung fehlte! :-)

Der Morgen begann aber noch voller Tatendrang: Zum Frühstück hatte ich Gusto auf etwas Deftiges, also wurde Tofu mit Kukurma angebraten und ein herrliches Rühr-"Ei" daraus fabriziert. Dazu frisch geschnittenen Schnittlauch vom Fensterbrett und ein paar gebratene Cocktail-Tomaten mit Herbes de Provence gewürzt.

 
Danach wollte ich mich endlich an den Kokos-Schoko-Riegeln versuchen, die so frappierend wie "Bounty" aussehen. Die Kokosmasse war gerade geformt und zum Rasten im Tiefkühler, als eine liebe Freundin hereinschneite, die ein Facebook-Foto von den veganen Pralinen wohl angelockt hatte :-)

Sie hatte einen Yogi-Tee mitgebracht, den wir dann zu den Süßigkeiten mit Hafermilch und Agavendicksaft tranken. Besonders die Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel hatten's ihr angetan, so dass ich ihr einen kleinen Vorrat für ihren Mann mit nach Hause gab.

Das Mittagessen ließ ich ausfallen, ich aß nur den letzten Rest des Avocado-Mousse au Chocolat, das erstaunlicherweise - ganz ohne Chemie - nach vier Tagen noch immer ganz frisch und cremig war.

Im Laufe des Nachmittags plagte mich dann wie erwähnt die Müdigkeit zunehmend, kombiniert mit langsam aufkommendem Hunger. Zum Glück war ja noch genug zu Hause: Eine (doppelte *g*) Portion Moussaka war schnell aufgewärmt, die hat die Lebensgeister etwas revitalisiert. Nicht genug zwar, um die Kokos-Riegel mit Glasur zu überziehen aber das kann ja auch gut bis morgen warten.

In diesem Sinne - bis morgen in alter Frische (und genügend Matcha!) :-)

Dienstag, 6. November 2012

Tag 27 - Das Ende naht

In wenigen Tagen ist meine 30-Tages-Challenge um - ich kann es noch immer nicht fassen, wie einfach es ist, wie lecker und wie gut mir die Ernährungsumstellung tut! Vom heutigen Standpunkt kann ich sagen, dass ich derzeit kein Bedürfnis habe und keine Notwendigkeit sehe, in absehbarer Zeit wieder zu tierischen Produkten zu greifen. Ganz ausschließen will ich es aber nicht, das wird sich schon weisen...

Morgens gab es mal einen Schoko-Banane-Matcha-Shake und später am Vormittag noch einen Matcharinha. Der ist der ultimative Kick - so spritzig und erfrischend und gibt Power ohne Ende ohne den Magen zu belasten. Und cool sieht er auch noch aus! :-)

Mittags reichte mir eine Scheibe vom Challenger-Früchtebrot mit den Resten der lädierten Mandarinentorte als Aufstrich. Das war gar nicht übel!


Ein wenig von der Tortenfüllung - vor allem den Amaranth-Boden, der inzwischen matschig unter die Creme gerührt war - habe ich einfach aus dem Tupper gelöffelt, wie ein Müsli. Wäre ja viel zu schade zum Wegwerfen, auch wenn's nicht mehr sehr elegant ausgesehen hat.

Anschließend ging's wieder auf dem Rad in die abendliche Herbststimmung. Als ich die Stadt-Autobahn auf der Fußgängerbrücke überquert habe und die Blechkolonnen unter mir gesehen habe, ist mir wieder bewusst geworden, was für ein Privileg es ist, hier Rad fahren zu "dürfen". Die meisten meiner Wege sind kurz genug, dass ich das ohne weiteres schaffe und so kann ich mich an der frischen Luft ein wenig auspowern, statt gestresst im Auto zu sitzen und Parkplatz suchen zu müssen.

Gut "durchgelüftet" und mit roten Backen kam ich erfrischt nach Hause und probierte wieder ein neues Rezept aus: "Red Rocket": Geröstete Paprika mit Kürbis-Linsen-Füllung auf Cashew-Safran-Schaum. Gefüllte Paprika sind ja ein Klassiker der österreichischen Küche aber diese sind ganz anders. Schon dass die Paprika zuerst im Rohr leer gegart werden und dann die Füllung einfach vor dem Servieren reingegeben wird, ist für mich völlig neu. Geschmacklich war es auch völlig anders als alle gefüllten Paprika, die ich bisher kennengelernt hatte. Für mich unbedingt etwas, das ich wieder kochen werden.


Von einem Paprika war ich diesmal aber nicht ganz satt, was ganz ungewöhnlich ist. Bisher sind mir die Portionen tendenziell meistens viel zu groß. Zu meinem Glück haben meine Kinder ihre Portionen nicht ganz aufgegessen und so bin ich noch in den Genuss einer halben Portion extra gekommen. Vom Cashew-Safran-Schaum habe ich aber weniger als meinen Anteil gegessen, vielleicht war ich deswegen nicht ganz satt. Im Paprika war ja "nur" Gemüse drin, während der Cashew-Schaum ja aus kalorien- und fettreichem Cashewmus bestand.

Eine kleine "Sünde" habe ich mir nach dem Essen auch noch geleistet: Eine Schoko-Maroni-Kugel, die mein Mann aus gekochten Maronen und Hazel-Choc-Aufstrich gemacht hatte. Die eine oder andere Sünde werde ich ja mit jeweils drei Extra-Tagen abbüßen müssen aber das ist gar kein Problem! Das mache ich sowieso freiwillig! Schlimme Sünden hatte ich aber eh nicht zu verbüßen, höchstens habe ich das eine oder andere Mal das Abendessen erst knapp nach 19h fertig gehabt oder vielleicht mal aus Versehen ein Stufe-2-Gericht am Abend gegessen. Nur ein einziges Mal habe ich etwas Nicht-Challenge-Taugliches gegessen, das war der Reis im Sushi und im Risotto beim Challenger-Treffen im La Mano Verde mit Attila. Das sei mir verziehen, da haben wir ja Generaldispens von Attila bekommen :-)

Montag, 5. November 2012

Tag 26 - Morgensport und abendliches Blinken

Morgensport: Laub rechen! Eine Stunde lang intensiv den Rechen und den Besen schwingen ist durchaus schweißtreibend. Dafür sind jetzt sowohl Rasen als auch Bürgersteig sauber und die BSR darf sich über einen riesigen Haufen am Straßenrand freuen :-)

Die notwendige Energie dafür hat mir ein schneller Matcha-Banane-Schoko-Shake gegeben, diesmal mit Reis- statt Hafermilch, dafür aber mit zwei Löffel Haferflocken hineingemixt.

Mittags gab es wie so oft Resteverwertung: Eine Portion Blumenkohl-Curry-Crunch war noch von gestern übrig, außerdem einige Kokos-Tofu-Sticks vom Kürbis-Paprika-Gemüse letzte Woche. Blumenkohl samt gewürfelten Tofu-Sticks in die Pfanne, dazu etwas Wasser, das hat die eingedickte Currysauce vom Blumenkohl und die Kokosraspel vom Tofu gelöst und eine Curry-Kokos-Sauce gezaubert und im Dampf konnten Blumenkohl und Tofu schonend warm werden. Ordentlich nachgewürzt wurde natürlich, diesmal mit scharfem Curry von Sonnentor. Das restliche Amaranth-Mandel-Crunch noch drüber, fertig war ein schnelles Mittagessen.


 Nach diesem pikanten Geschmackserlebnis wollte ich noch eine süße Kleinigkeit hinterher - Avocado-Mousse au Chocolat war ja noch da! Das war nach zwei Tagen immer noch gut, es hat sogar durch die Kühlung gewonnen, scheint mir. Stichfest wie ein Mousse war es aber nicht, eher cremig wie ein Pudding.

Dann ging es wieder auf's Rad, diesmal mit meinem neuen leuchtenden und blinkenden Signalgurt! Damit fühle ich mich inmitten des Autoverkehrs viel sicherer. Unglaublich, wie viele Leute auf unbeleuchteten Rädern, in dunkler Kleidung und ohne irgendwelche Reflektoren unterwegs sind! Die sind quasi unsichtbar - bis zum allerletzten Moment, wenn sie plötzlich im Scheinwerferkegel auftauchen!

Am Heimweg noch schnell im Bioladen zwei Auberginen gekauft und dann schnell ab nach Hause - bzw. zum Tierarzt. Die Katze musste abgeholt werden, die hatte eine kleine Verletzung am Rücken, die vom Doc professionell geflickt werden musste.

Zu Hause torkelte Frau Katze noch etwas benommen nach der Operation herum, während ich mich ans Essen Kochen machte. Moussaka Reloaded mit Tofuhack und Cashew-Petersilien-Creme sollte es geben. Von der gestrigen Bolognese war noch etwas übrig, dazu brutzelte ich noch eine Zwiebel und ein kleines Päckchen Räuchertofu an und goss alles mit Wasser und Tomatenmark auf. Abgeschmeckt wurde - etwas abgewandelt zu Attilas Rezept -  mit Thymian, Rosmarin, Zimt, Koriander und natürlich Salz und Pfeffer.

Lust auf Türmchen-Bauen wie im Buch hatte ich nicht, also habe ich das Moussaka ganz klassisch in einer Auflaufform gemacht. Statt den von Attila angegebenen Süßkartoffeln habe ich aber das schmale Ende eines Butternut-Kürbisses in dünne Scheiben geschnitten und abwechselnd mit dem Tofu-Hack und Scheiben der Aubergine in die Form geschlichtet. Eine knappe halbe Stunde im Backofen und fertig!

Dazu gab's eine blitzschnell gerührte Cashew-Petersilien-Creme, von der mein Mann wieder mal nicht genug bekommen konnte :-)

 
Zur Nachspeise gab es noch etwas Mousse au Chocolat - ohne, dass mein Sohn wusste, dass da "eklige Avocados" drin waren! Es hat ihm geschmeckt! Er meckert grundsätzlich über alles, wo Gemüse drin ist - aber da hatte er nichts zu meckern! Überlistet! *grins*
 
Außerdem gab's noch Maronen-Kugeln, die mein Mann aus gekochten Maronen und meinem Hazel-Choc-Aufstrich gerollt hatte. Seeehr lecker!!!!
 
Jetzt werde ich noch die frischen Cranberrys blanchieren und dann im Backofen trocknen und morgen möchte ich eventuell Brot backen - das Rezept der Challenger-Brötchen scheint sich ja auch für eine Kastenform gut zu eignen.
 
Aber das ist eine andere Geschichte... :-) Morgen geht's weiter! 

Sonntag, 4. November 2012

Tag 25 - "Fünf Mal so viel Sauce und dafür nix von dem Bröselzeugs!"

"Wow - das ist ja eine Geschmacksexplosion!"  und "Ich habe noch nie selbstgemachtes Eis gegessen" waren die Kommentare meiner 13- und 8-jährigen Gastkinder beim Frühstück mit Mini-Crunch-Pancakes mit Himbeer-Joghurt-Eis. Das Avocado-Mousse-au-Chocolat durfte auch auf die Pancakes, das hat gut gepasst und war viel leichter und cremiger als z.B. Nutella. Schön, wenn man den Kindern mit so einfachen Mitteln so eine Freude machen kann - und man als Eltern noch dazu weiß, dass das wirklich gesund ist!

Leider war's dann schon Zeit für meine Gäste, den Heimweg nach Oberösterreich anzutreten, nicht ohne einige Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel im Handgepäck.

Das habe ich dann noch von meiner Freundin bezüglich ihres Mannes gehört: "Tja, deine Kocherei war ihm wirklich nicht ganz suspekt, aber es hat ihm alles geschmeckt (ganz ehrlich). Es fehlt ihm halt das Handfeste und seine gewohnten Lebensmittel, aber so einmal pro Woche könnte er sich das schon vorstellen. Auf die Dauer allerdings nicht und wenn ich das machen würde, müsste ich mit Sicherheit doppelt kochen, einmal für mich und einmal für die anderen, die dann zwar kosten würden, aber schlussendlich doch die normale Hausmannskost vorziehen."
 
Kaum waren die einen weg, waren die nächsten angesagt: Die Freundin und neue Mitbewohnerin unserer Tochter samt Eltern. Die "gesammelten Werke" der letzten Tage Pralinen-Basteln waren natürlich genau das Richtige zum Kaffee.


Zusätzlich gab's noch die Joghurt-Mandarinen-Torte mit Amaranth-Boden. Sie war zwar wunderschön und sehr lecker aber leider nicht besonders standfest. Nach dem Anschneiden hat sie sehr schnell der Schwerkraft ungezügelt nachgegeben. Die Hälfte der Torte war aber schnell verputzt, die restliche Hälfte taugt nur noch als Pudding-Müsli. Macht aber nichts, da habe ich morgen etwas zum Löffeln :-)


Als Abendessen gab es Blumenkohl-Curry-Crunch, das tatsächlich in weniger als 15 Minuten fertig war und auch kein Chaos in der Küche verursacht hat. Einhellige Meinung der Familie: "Die Sauce ist lecker", wenn auch mein Sohn auf den Blumenkohl gerne verzichtet hätte :-). Kommentar meines Mannes: "Nächstes Mal bitte fünf Mal so viel Sauce und dafür nix von dem Bröselzeugs!"

 
Vorhin ist mir gerade bewusst geworden, dass die 30-Tages-Challenge für mich schon in fünf Tagen um sein wird! Dass das so schnell und so einfach und so genussvoll geht, hätte ich nie erwartet. Ich hatte mir ja das Hintertürchen freigehalten, jederzeit abzubrechen, falls es mir nicht schmeckt oder sonstwie keinen Spaß macht. Das Gegenteil ist eingetreten: Ich koche erstmals in meinem Leben gern, lerne täglich neue Lebensmittel kennen und ernte täglich positive Kommentare von meinem (durchaus kritischen) Mann. Dass er ganz freiwillig inzwischen auch vegan isst, hätte ich überhaupt niemals gedacht - er empfiehlt inzwischen sogar die vegane Lebensweise, weil er merkt, wie gut es ihm tut. Dass es ihm schmeckt, versteht sich von selbst, sonst würde er wohl keinen einzigen Tag mitmachen.
 
Für uns wird's also sicher (größtenteils) vegan weitergehen. Vom heutigen Standpunkt möchte ich nicht ausschließen, dass ich gelegentlich wieder tierische Produkte konsumieren werde, es scheint aber von Tag zu Tag unwahrscheinlicher, unnötiger und unattraktiver für mich. Mal sehen...! :-)