Samstag, 10. November 2012

Fazit - Nach der Challenge ist vor der Challenge

30 Tage habe ich nun nach Attila Hildmanns Challenger-Regeln gelebt: Keinerlei tierische Produkte, kein Zucker, kein Weißmehl, keine Kartoffeln, keine Nudeln, kein Reis, keine industriell verarbeiteten Produkte, keine Schoko. Kohlehydratreiches nur bis 16h, ab 19h gar nichts mehr. Zu trinken: Wasser, grüner Tee, Matcha, Kräutertee. Kein Cola, keine Limo, keine Fruchtsäfte, kein Kaffee.

Es war ein Experiment für mich - ich hatte wirklich keine Ahnung, worauf ich mich einließ. Wir sind alle "Omnis" in der Familie und im Umfeld, essen (aßen?) bisher gerne Fleisch, Fisch, Wurst, Speck, Käse,  Milch, Joghurt, Süßigeiten, Schokolade, Chips, etc... Wie soll das gehen? Und warum eigentlich? Wie gesagt, es war ein Experiment. Ich möchte keine Tiere ausbeuten, hatte mir bis vor kurzem einfach kaum Gedanken darüber gemacht bzw. diese schnell verdrängt. Ein paar Kilo hätte ich auch zu verlieren und meine Familie und mich gesund zu ernähren, ist mir sowieso ein Anliegen.

Aber ich hab's mal einfach "für mich" gestartet. Bei Frühstück und Mittagessen ist sowieso jeder selbständig, die Kinder sind ja schon groß genug. Das Abendessen ist ihnen auch "zuzumuten", wenn es vegan ist. So weit mein Plan.

Ich wollte mir jedenfalls keinen Druck auferlegen. Wenn ich nach einigen Tagen bemerke, dass es mir nicht schmeckt, ich nicht befriedigt bin, es zu kompliziert oder zu sonstwas ist, würde ich einfach aufhören. Es zwingt mich ja keiner.

Was ist passiert? Es hat geschmeckt! Nicht nur mir, sondern auch meiner Familie! Vor allem mein - durchaus kritischer - Mann war jeden Tag auf's Neue begeistert! Auch meine Kinder haben meist "brav" mitgegessen und mussten zugeben, dass die Gerichte schmecken, obwohl insbesondere mein Sohn mit zunehmender Dauer Fleisch mehr und mehr vermisst hat. Er findet aber derzeit sowieso alles, was "gesund" sein könnte, uncool und würde sich am liebsten von Pommes, Pizza, Cola, Chips und Schoko ernähren. Na ja, so sind Fünfzehnjährige manchmal - besonders, wenn sie durch eine Laune der Natur großgewachsen und sehr schlank sind :-)

Nach wenigen Tagen merkte ich, dass meine Laune und mein Energiepegel zunehmend besser wurden. Ich kam morgens leichter aus dem Bett, hatte kein Mittagstief mehr und habe oft in einem Tag mehr erledigt als zuvor manchmal in einer Woche nicht. Satt war ich immer, die Portionen sind mehr als üppig und oft hat sogar eine halbe Portion völlig ausgereicht.

Auch mein Mann bemerkte recht schnell Veränderungen: Kleinere und größere "Wehwehchen" besserten sich sehr schnell und machten sich prompt wieder bemerkbar, wenn er Nicht-Challenge-Konformes aß: Zucker, Weißmehl, etc.

Ca. 3 kg habe ich abgenommen, das ist sehr zufriedenstellend und ob der großen Portionen und des großzügigen Umganges mit Ölen und Nüssen bzw. Nussmusen zuerst mal sehr erstaunlich. Ich bin ja seit vielen Jahren Weight-Watchers geschult und habe da verinnerlicht, nie mehr als zwei Teelöffel Fett pro Tag zu verwenden. Bei Attila ist alles anders und es funktioniert trotzdem! Oder gerade deswegen?

Ganz stark merke ich, wie sich meine Stimmung verbessert hat. Mir hat ja vor einiger Zeit eine Psychiaterin der Charitè erklärt, wie wichtig Omega 3 Fettsäuren für das Gehirn sind und dass ein Mangel Depressionen hervorrufen kann. Wo sind nun diese Omega 3 Fettsäuren drin? Ja, in fettem Seefisch, das wissen wir alle. Aber auch in Nüssen, insbesondere Walnüssen, und hochwertigen Speiseölen, zuvorderst Leinöl. Nun, an verschiedensten Nüssen und Nussmusen (Hasel-, Cashew-, Erd-, Wal-, Sesam- und Mandel-) sowie Ölen (Olive, Raps, Walnuss, Sesam, Haselnuss, Mohn, Aprikosenkern) hat es mir in den letzten Wochen wirklich nicht gemangelt.

Auch mein Aussehen hat sich verändert: Als ich letztens nach einem sehr harten Tag, mit Kreislaufproblemen, müde, hungrig, schmutzig und erschöpft nach Hause kam und einen "Zombie" im Spiegel erwartete, strahlte mich da jemand mit rosigen Bäckchen und leuchtenden Augen an! Das kann nur von der guten Ernährung kommen!

Ein paar kleine Sünden habe ich wohl begangen: Einige Male habe ich nach 19h zu Abend gegessen, zwei Mal habe ich Reis gegessen und ein Mal habe ich wegen akuter Kreislaufprobleme außer Haus Red Bull getrunken, weil gerade nichts anderes verfügbar war. Ich "muss" also pro Sünde drei Tage Challenge anhängen. Das mache ich gerne und freiwillig!

Das Fazit also für mich: Ich habe so eine Vielfalt an neuen Lebensmitteln und neuen Zubereitungsarten kennengelernt, mit so viel Spaß gekocht und so lecker gegessen wie schon lange nicht! Die vegane Ernährung tut mir eindeutig gut und mein Mann ist auch ganz begeistert. Ich werde also sicher weiter dabei bleiben und freue mich, jetzt auch die anderen Kochbücher von Attila durchzukochen.

Tag 29 - Kokosriegel!

Der Tag fing wieder mit meinem Lieblings-Blitz-Frühstück an: Schoko-Bananen-Matcha-Shake! In zwei Minuten gemacht, in zwei Minuten getrunken, gibt Kraft und Energie für den ganzen Vormittag :-)

Mittags habe ich ein wenig "gesündigt" - ich war mit einer lieben Freundin original spanisch essen in Manuelas Tapas und habe dort die vorbestellte absolut wunderbare vegane Paella bekommen, dazu habe ich einen grünen Tee mit Rosenblüten genossen. Ganz nebenbei war es ein Geschäftsessen, weil ich ihr wieder eine neue Lieferung unserer veganen Hautpflege von www.frischefrohnatur.com mitgebracht habe.

Zu Hause ging's mit den Kokos-Riegeln weiter: Raus aus dem Tiefkühler, Glasur aus Kakaobutter, Mandelmus, Bio-Kakao und Agavendicksaft schnell angerührt, Riegel glasiert, rein in den Tiefkühler. War ganz schnell erledigt. Für mich stehen die den "echten" von Master Foods um nichts nach. Wer will schon Zucker, Glukosesirup, Magermilchpulver, Emulgatoren (Sojalecithin, E471=Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren), Milchzucker, Butterreinfett, Molkenpulver, Feuchthaltemittel (Glycerin) und "natürliches" Vanilleextrakt?

 
Das Abendessen war wieder mal Reste-Essen - ich liebe das ja, freue mich immer, wenn ich noch etwas Fertiges im Kühlschrank finde und nicht unbedingt kochen muss! Obwohl, das muss ich sagen, ich koche seit Vegan For Fit wirklich gerne! Wie man sieht, mache ich auch Süßigkeiten zwischendurch, Pralinen, Torten, etc., obwohl ich mir so etwas früher nie angetan hätte. Es macht einfach Spaß und ich freue mich auch über das positive Feedback von Gästen und auch via Facebook. Dass alles lecker schmeckt, ist sowieso selbstverständlich, sonst würde ich es ja nicht tun. Und als Mutter und Hausfrau ist mir natürlich wichtig, dass es gesund ist - was ja bei unserem bisherigen Ess- und Naschverhalten zugegebenermaßen nicht immer der Fall war.
 
Ja, was war nun das Reste-Essen? Blumenkohl-Curry-Crunch mit Tofu, wie schon vor ein paar Tagen. Mmmm...!!! Jetzt ist aber alles weg! :-)
 
Spätabends ist mir noch eingefallen, dass wir morgen den ganzen Tag außer Haus sein werden, den Boden in der Wohnung unserer Tochter verlegen. Also noch schnell etwas zum Mitnehmen gezaubert: Das Foto vom Quinoa-Salat-To-Go im Glas hat mich inspiriert, ein großes leeres Glas vom Agavendicksaft war da, gekochte Linsen ebenfalls.... also einfach Paprika, Zwiebel, Knoblauch und Zucchini gewürfelt und kurz angebraten, die Linsen dazu, gut gewürzt, etwas Zitronensaft darüber, fertig. Ab ins Glas, noch ein Löffel dazugepackt, fertig war der Imbiss für morgen. Ein paar Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel sollten auch noch mit, dann wäre die Verpflegung für die "schwere Arbeit" fertig!
 
 

Mittwoch, 7. November 2012

Tag 28 - Entzugserscheinungen

Das erste Mal seit Wochen hatte ich wieder einen "müden" Tag. Im Laufe des Nachmittags und gegen Abend zu ließ meine Energie merklich nach und ich konnte nicht aufhören, zu gähnen. Seltsam... Dann fiel es mir aber wie Schuppen von den Augen - ich hatte heute weder Matcha noch Grünen Tee gehabt! Kein Wunder, dass mir da der Schwung fehlte! :-)

Der Morgen begann aber noch voller Tatendrang: Zum Frühstück hatte ich Gusto auf etwas Deftiges, also wurde Tofu mit Kukurma angebraten und ein herrliches Rühr-"Ei" daraus fabriziert. Dazu frisch geschnittenen Schnittlauch vom Fensterbrett und ein paar gebratene Cocktail-Tomaten mit Herbes de Provence gewürzt.

 
Danach wollte ich mich endlich an den Kokos-Schoko-Riegeln versuchen, die so frappierend wie "Bounty" aussehen. Die Kokosmasse war gerade geformt und zum Rasten im Tiefkühler, als eine liebe Freundin hereinschneite, die ein Facebook-Foto von den veganen Pralinen wohl angelockt hatte :-)

Sie hatte einen Yogi-Tee mitgebracht, den wir dann zu den Süßigkeiten mit Hafermilch und Agavendicksaft tranken. Besonders die Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel hatten's ihr angetan, so dass ich ihr einen kleinen Vorrat für ihren Mann mit nach Hause gab.

Das Mittagessen ließ ich ausfallen, ich aß nur den letzten Rest des Avocado-Mousse au Chocolat, das erstaunlicherweise - ganz ohne Chemie - nach vier Tagen noch immer ganz frisch und cremig war.

Im Laufe des Nachmittags plagte mich dann wie erwähnt die Müdigkeit zunehmend, kombiniert mit langsam aufkommendem Hunger. Zum Glück war ja noch genug zu Hause: Eine (doppelte *g*) Portion Moussaka war schnell aufgewärmt, die hat die Lebensgeister etwas revitalisiert. Nicht genug zwar, um die Kokos-Riegel mit Glasur zu überziehen aber das kann ja auch gut bis morgen warten.

In diesem Sinne - bis morgen in alter Frische (und genügend Matcha!) :-)

Dienstag, 6. November 2012

Tag 27 - Das Ende naht

In wenigen Tagen ist meine 30-Tages-Challenge um - ich kann es noch immer nicht fassen, wie einfach es ist, wie lecker und wie gut mir die Ernährungsumstellung tut! Vom heutigen Standpunkt kann ich sagen, dass ich derzeit kein Bedürfnis habe und keine Notwendigkeit sehe, in absehbarer Zeit wieder zu tierischen Produkten zu greifen. Ganz ausschließen will ich es aber nicht, das wird sich schon weisen...

Morgens gab es mal einen Schoko-Banane-Matcha-Shake und später am Vormittag noch einen Matcharinha. Der ist der ultimative Kick - so spritzig und erfrischend und gibt Power ohne Ende ohne den Magen zu belasten. Und cool sieht er auch noch aus! :-)

Mittags reichte mir eine Scheibe vom Challenger-Früchtebrot mit den Resten der lädierten Mandarinentorte als Aufstrich. Das war gar nicht übel!


Ein wenig von der Tortenfüllung - vor allem den Amaranth-Boden, der inzwischen matschig unter die Creme gerührt war - habe ich einfach aus dem Tupper gelöffelt, wie ein Müsli. Wäre ja viel zu schade zum Wegwerfen, auch wenn's nicht mehr sehr elegant ausgesehen hat.

Anschließend ging's wieder auf dem Rad in die abendliche Herbststimmung. Als ich die Stadt-Autobahn auf der Fußgängerbrücke überquert habe und die Blechkolonnen unter mir gesehen habe, ist mir wieder bewusst geworden, was für ein Privileg es ist, hier Rad fahren zu "dürfen". Die meisten meiner Wege sind kurz genug, dass ich das ohne weiteres schaffe und so kann ich mich an der frischen Luft ein wenig auspowern, statt gestresst im Auto zu sitzen und Parkplatz suchen zu müssen.

Gut "durchgelüftet" und mit roten Backen kam ich erfrischt nach Hause und probierte wieder ein neues Rezept aus: "Red Rocket": Geröstete Paprika mit Kürbis-Linsen-Füllung auf Cashew-Safran-Schaum. Gefüllte Paprika sind ja ein Klassiker der österreichischen Küche aber diese sind ganz anders. Schon dass die Paprika zuerst im Rohr leer gegart werden und dann die Füllung einfach vor dem Servieren reingegeben wird, ist für mich völlig neu. Geschmacklich war es auch völlig anders als alle gefüllten Paprika, die ich bisher kennengelernt hatte. Für mich unbedingt etwas, das ich wieder kochen werden.


Von einem Paprika war ich diesmal aber nicht ganz satt, was ganz ungewöhnlich ist. Bisher sind mir die Portionen tendenziell meistens viel zu groß. Zu meinem Glück haben meine Kinder ihre Portionen nicht ganz aufgegessen und so bin ich noch in den Genuss einer halben Portion extra gekommen. Vom Cashew-Safran-Schaum habe ich aber weniger als meinen Anteil gegessen, vielleicht war ich deswegen nicht ganz satt. Im Paprika war ja "nur" Gemüse drin, während der Cashew-Schaum ja aus kalorien- und fettreichem Cashewmus bestand.

Eine kleine "Sünde" habe ich mir nach dem Essen auch noch geleistet: Eine Schoko-Maroni-Kugel, die mein Mann aus gekochten Maronen und Hazel-Choc-Aufstrich gemacht hatte. Die eine oder andere Sünde werde ich ja mit jeweils drei Extra-Tagen abbüßen müssen aber das ist gar kein Problem! Das mache ich sowieso freiwillig! Schlimme Sünden hatte ich aber eh nicht zu verbüßen, höchstens habe ich das eine oder andere Mal das Abendessen erst knapp nach 19h fertig gehabt oder vielleicht mal aus Versehen ein Stufe-2-Gericht am Abend gegessen. Nur ein einziges Mal habe ich etwas Nicht-Challenge-Taugliches gegessen, das war der Reis im Sushi und im Risotto beim Challenger-Treffen im La Mano Verde mit Attila. Das sei mir verziehen, da haben wir ja Generaldispens von Attila bekommen :-)

Montag, 5. November 2012

Tag 26 - Morgensport und abendliches Blinken

Morgensport: Laub rechen! Eine Stunde lang intensiv den Rechen und den Besen schwingen ist durchaus schweißtreibend. Dafür sind jetzt sowohl Rasen als auch Bürgersteig sauber und die BSR darf sich über einen riesigen Haufen am Straßenrand freuen :-)

Die notwendige Energie dafür hat mir ein schneller Matcha-Banane-Schoko-Shake gegeben, diesmal mit Reis- statt Hafermilch, dafür aber mit zwei Löffel Haferflocken hineingemixt.

Mittags gab es wie so oft Resteverwertung: Eine Portion Blumenkohl-Curry-Crunch war noch von gestern übrig, außerdem einige Kokos-Tofu-Sticks vom Kürbis-Paprika-Gemüse letzte Woche. Blumenkohl samt gewürfelten Tofu-Sticks in die Pfanne, dazu etwas Wasser, das hat die eingedickte Currysauce vom Blumenkohl und die Kokosraspel vom Tofu gelöst und eine Curry-Kokos-Sauce gezaubert und im Dampf konnten Blumenkohl und Tofu schonend warm werden. Ordentlich nachgewürzt wurde natürlich, diesmal mit scharfem Curry von Sonnentor. Das restliche Amaranth-Mandel-Crunch noch drüber, fertig war ein schnelles Mittagessen.


 Nach diesem pikanten Geschmackserlebnis wollte ich noch eine süße Kleinigkeit hinterher - Avocado-Mousse au Chocolat war ja noch da! Das war nach zwei Tagen immer noch gut, es hat sogar durch die Kühlung gewonnen, scheint mir. Stichfest wie ein Mousse war es aber nicht, eher cremig wie ein Pudding.

Dann ging es wieder auf's Rad, diesmal mit meinem neuen leuchtenden und blinkenden Signalgurt! Damit fühle ich mich inmitten des Autoverkehrs viel sicherer. Unglaublich, wie viele Leute auf unbeleuchteten Rädern, in dunkler Kleidung und ohne irgendwelche Reflektoren unterwegs sind! Die sind quasi unsichtbar - bis zum allerletzten Moment, wenn sie plötzlich im Scheinwerferkegel auftauchen!

Am Heimweg noch schnell im Bioladen zwei Auberginen gekauft und dann schnell ab nach Hause - bzw. zum Tierarzt. Die Katze musste abgeholt werden, die hatte eine kleine Verletzung am Rücken, die vom Doc professionell geflickt werden musste.

Zu Hause torkelte Frau Katze noch etwas benommen nach der Operation herum, während ich mich ans Essen Kochen machte. Moussaka Reloaded mit Tofuhack und Cashew-Petersilien-Creme sollte es geben. Von der gestrigen Bolognese war noch etwas übrig, dazu brutzelte ich noch eine Zwiebel und ein kleines Päckchen Räuchertofu an und goss alles mit Wasser und Tomatenmark auf. Abgeschmeckt wurde - etwas abgewandelt zu Attilas Rezept -  mit Thymian, Rosmarin, Zimt, Koriander und natürlich Salz und Pfeffer.

Lust auf Türmchen-Bauen wie im Buch hatte ich nicht, also habe ich das Moussaka ganz klassisch in einer Auflaufform gemacht. Statt den von Attila angegebenen Süßkartoffeln habe ich aber das schmale Ende eines Butternut-Kürbisses in dünne Scheiben geschnitten und abwechselnd mit dem Tofu-Hack und Scheiben der Aubergine in die Form geschlichtet. Eine knappe halbe Stunde im Backofen und fertig!

Dazu gab's eine blitzschnell gerührte Cashew-Petersilien-Creme, von der mein Mann wieder mal nicht genug bekommen konnte :-)

 
Zur Nachspeise gab es noch etwas Mousse au Chocolat - ohne, dass mein Sohn wusste, dass da "eklige Avocados" drin waren! Es hat ihm geschmeckt! Er meckert grundsätzlich über alles, wo Gemüse drin ist - aber da hatte er nichts zu meckern! Überlistet! *grins*
 
Außerdem gab's noch Maronen-Kugeln, die mein Mann aus gekochten Maronen und meinem Hazel-Choc-Aufstrich gerollt hatte. Seeehr lecker!!!!
 
Jetzt werde ich noch die frischen Cranberrys blanchieren und dann im Backofen trocknen und morgen möchte ich eventuell Brot backen - das Rezept der Challenger-Brötchen scheint sich ja auch für eine Kastenform gut zu eignen.
 
Aber das ist eine andere Geschichte... :-) Morgen geht's weiter! 

Sonntag, 4. November 2012

Tag 25 - "Fünf Mal so viel Sauce und dafür nix von dem Bröselzeugs!"

"Wow - das ist ja eine Geschmacksexplosion!"  und "Ich habe noch nie selbstgemachtes Eis gegessen" waren die Kommentare meiner 13- und 8-jährigen Gastkinder beim Frühstück mit Mini-Crunch-Pancakes mit Himbeer-Joghurt-Eis. Das Avocado-Mousse-au-Chocolat durfte auch auf die Pancakes, das hat gut gepasst und war viel leichter und cremiger als z.B. Nutella. Schön, wenn man den Kindern mit so einfachen Mitteln so eine Freude machen kann - und man als Eltern noch dazu weiß, dass das wirklich gesund ist!

Leider war's dann schon Zeit für meine Gäste, den Heimweg nach Oberösterreich anzutreten, nicht ohne einige Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel im Handgepäck.

Das habe ich dann noch von meiner Freundin bezüglich ihres Mannes gehört: "Tja, deine Kocherei war ihm wirklich nicht ganz suspekt, aber es hat ihm alles geschmeckt (ganz ehrlich). Es fehlt ihm halt das Handfeste und seine gewohnten Lebensmittel, aber so einmal pro Woche könnte er sich das schon vorstellen. Auf die Dauer allerdings nicht und wenn ich das machen würde, müsste ich mit Sicherheit doppelt kochen, einmal für mich und einmal für die anderen, die dann zwar kosten würden, aber schlussendlich doch die normale Hausmannskost vorziehen."
 
Kaum waren die einen weg, waren die nächsten angesagt: Die Freundin und neue Mitbewohnerin unserer Tochter samt Eltern. Die "gesammelten Werke" der letzten Tage Pralinen-Basteln waren natürlich genau das Richtige zum Kaffee.


Zusätzlich gab's noch die Joghurt-Mandarinen-Torte mit Amaranth-Boden. Sie war zwar wunderschön und sehr lecker aber leider nicht besonders standfest. Nach dem Anschneiden hat sie sehr schnell der Schwerkraft ungezügelt nachgegeben. Die Hälfte der Torte war aber schnell verputzt, die restliche Hälfte taugt nur noch als Pudding-Müsli. Macht aber nichts, da habe ich morgen etwas zum Löffeln :-)


Als Abendessen gab es Blumenkohl-Curry-Crunch, das tatsächlich in weniger als 15 Minuten fertig war und auch kein Chaos in der Küche verursacht hat. Einhellige Meinung der Familie: "Die Sauce ist lecker", wenn auch mein Sohn auf den Blumenkohl gerne verzichtet hätte :-). Kommentar meines Mannes: "Nächstes Mal bitte fünf Mal so viel Sauce und dafür nix von dem Bröselzeugs!"

 
Vorhin ist mir gerade bewusst geworden, dass die 30-Tages-Challenge für mich schon in fünf Tagen um sein wird! Dass das so schnell und so einfach und so genussvoll geht, hätte ich nie erwartet. Ich hatte mir ja das Hintertürchen freigehalten, jederzeit abzubrechen, falls es mir nicht schmeckt oder sonstwie keinen Spaß macht. Das Gegenteil ist eingetreten: Ich koche erstmals in meinem Leben gern, lerne täglich neue Lebensmittel kennen und ernte täglich positive Kommentare von meinem (durchaus kritischen) Mann. Dass er ganz freiwillig inzwischen auch vegan isst, hätte ich überhaupt niemals gedacht - er empfiehlt inzwischen sogar die vegane Lebensweise, weil er merkt, wie gut es ihm tut. Dass es ihm schmeckt, versteht sich von selbst, sonst würde er wohl keinen einzigen Tag mitmachen.
 
Für uns wird's also sicher (größtenteils) vegan weitergehen. Vom heutigen Standpunkt möchte ich nicht ausschließen, dass ich gelegentlich wieder tierische Produkte konsumieren werde, es scheint aber von Tag zu Tag unwahrscheinlicher, unnötiger und unattraktiver für mich. Mal sehen...! :-)

Tag 24 - Zahnschmerzen und Experimente

Nach einer Nacht mit fiesen Zahnschmerzen und hohem Fieber bei meinem Mann wurde das "große Frühstück" ersatzlos gestrichen und wir machten uns mit einem Stück Challenger-Früchtebrot mit Hazelchoc-Aufstrich in der Hand auf den Weg zum Zahnarzt. Hier mache ich mal gerne etwas Werbung für die wunderbare Zahnarzt-Praxis KU64 am Kurfüstendamm, wo es wirklich ALLES (jegliche zahnmedizinische Behandlung, jeglichen Komfort und extrem nette Mitarbeiter) - und das an sieben Tagen die Woche - gibt.

Gegen Mittag waren wir wieder zu Hause, mein Mann samt Zahn verarztet und ich gönnte mir als verspätetes Frühstück ein Amaranth-Joghurt-Pop mit Himbeeren und gerösteten Kokosflocken.

Am Nachmittag war wieder eine Fahrt zum Bio-Laden fällig, durch das kühle, regnerische Wetter ließ ich mich dazu verleiten, das Auto statt des Fahrrads zu nehmen. Nicht wirklich die beste Entscheidung, weil ich wegen Stau an mehreren Baustellen um nichts schneller war als wenn ich geradelt wäre.

Abends gab's wieder ein spannendes Experiment: Wird der Familie und den Gästen Attilas Tofu-Bolognese annähernd so schmecken wie meine wohlerprobte mit Fleisch? Das ist eine der Leibspeisen meiner Familie und die Latte lag entsprechend hoch. Mein Mann, die Gast-Mutter und ich haben die Bolognese mit Zucchini gegessen, der Gast-Vater, meine Tochter und die Gäste-Jungs mit Weizennudeln. Geschmeckt dürfte es allen haben, es wurde nachgenommen und am Schluss war alles weg und alle sehr satt. Die geriebenen Mandeln statt Parmesan kamen auch gut an.

Mein Mann hatte sogar ganz darauf vergessen, seine Portion - wie sonst immer - "scharf" zu würzen! Ein untrügliches Zeichen, dass es geschmeckt hatte! :-)


Jetzt, wo ich weiß, wie man mit Tofu umgehen muss, damit er wie Hackfleisch zu verarbeiten ist, werde ich die Bolognese mal nach meinem Rezept machen. Attilas war zwar sehr gut aber ich behaupte einfach, meine ist noch besser! :-)

Nach dem Essen gab's noch einen kurzen touristischen Weiber-Ausflug mit meiner Freundin ins KaDeWe, wo ich in der Gourmet-Etage ein schwarzes Vulkan-Salz aus Hawaii erstand. Angeblich bringt das mit seinem leichten Schwefelgeschmack die Nuance von echtem Ei in's Tofu-Rührei. Ich werde berichten!

Spätabends machte ich mich noch an die Zubereitung der Joghurt-Mandarinen-Torte mit Amaranth-Boden. Der Boden war ohne Backen schnell gemacht, die Sojajoghurt-Füllung (mit Agar-Agar geliert) auch. Über Nacht muss sie fest werden, morgen wird sie fertiggestellt und ist hoffentlich für die nächste Gäste am Nachmittag präsentabel.

Und weil ich gerade dabei war, habe ich um 22h noch schnell etwas ganz "Perverses" gemacht: Mousse au Chocolat aus Avocados! Ja, ihr habt richtig gelesen! Das Rezept hat jemand in der Vegan-For-Fit-Gruppe auf Facebook gepostet und weil ich drei Avocados hatte, die dringend weg mussten, habe ich das mal ausprobiert. In drei Minuten gemacht, sieht gut aus, schmeckt gut - wenn auch die Avocados ganz zart durchschmecken - aber nur, wenn man's weiß. Mein kleiner Gast, der mir bei der Zubereitung assistierte, fand die Avocados - die er nicht kannte - zuerst nur befremdlich und hat das Gesicht verzogen, als er eine "ohne alles" kostete. Das fertige Mousse begeisterte ihn aber, er wollte es gleich der ganzen Familie servieren. Leider hatte seine Mutter um die Uhrzeit etwas dagegen - der Kleine hatte ja auch schon Zähne geputzt und sollte endlich ins Bett :-) . Mein Mann kostete dann auch - ohne zu wissen, was drin war - und konnte die Avocado nicht rausschmecken. Er meinte, Kokos und Orangeat zu erkennen (was beides nicht drin war).

Das Mousse au Chocolat wurde also in den Kühlschrank zurückgestellt und darf dafür morgen zum Frühstück auf die Mini-Crunch-Pancakes. 

Freitag, 2. November 2012

Tag 23 - Gäste, TCM, Kino

Als ich heute aufgestanden war, hatten sich unsere Gäste schon im Supermarkt um's Eck selbst versorgt: Weißbrötchen, Butter, Käse, Schinken... Auch gut, obwohl ja natürlich genug zu Hause war: Brot, Aufstriche, Käse, auch Butter... alles da :-) Als Getränk hat unser Gast um Tee gebeten - Magen-Tee bitte, weil er Magenprobleme hat! Und einen zu hohen Cholesterinspiegel... Sagte es und biss vom Käse-Schinken-Butter-Weißbrötchen ab.

Nun gut... Vielleicht lassen sie morgen mich das Frühstück machen - ich hätte an die Mini-Crunch-Pancakes mit Himbeer-Joghurt-Eis gedacht... Ich kann mir kaum vorstellen, dass das irgend jemandem nicht schmeckt :-)

Die gestern zubereiteten "Best Riegel" wurden beim Frühstück auch gleich verkostet. Reaktion des 13jährigen Gast-Sohnes: "Mah, die schmecken ja echt guat! Ned so nach Styropor, wie ich gedacht hab!" Hehe! :-) Also habe ich ihnen ein paar Riegel in einem Tupper-Döschen als Marschverpflegung mitgegeben und sie wurden auch alle, was ich gehört habe, aufgegessen.


Ich habe mir als Frühstück einen Matcha-Banane-Schoko-Shake gemacht und einen halben "Best Riegel" genascht. Damit war ich wieder mal gut satt und habe am Nachmittag nur noch eine Banane gegessen, bevor ich mich auf den Weg zu einem Vortrag über TCM gemacht habe.

Der war sehr interessant, leider wurde vieles nur sehr oberflächlich angerissen aber das war bei so einem umfangreichen Thema als Einführung auch nicht anders zu erwarten. Die TCM empfiehlt ja auch - so weit ich das verstanden habe - eine Ernährung mit möglichst wenig tierischen Stoffen, auch ohne Milchprodukte. Als Frühstück wird oft warmer Hirsebrei empfohlen, der wahrscheinlich dem von VFF nicht unähnlich ist. Über TCM möchte ich mich jedenfalls noch intensiver informieren, ich weiß ich noch kaum etwas Relevantes darüber.

Vom Vortrag musste ich leider schon vor dem Ende weg, weil wir Kinokarten hatten. "Skyfall" - hat mir sehr gut gefallen. Und ich stelle fest (nein, ich weiß das schon sehr lange), dass man auch ohne Cola, Popcorn und Nachos sehr gut einen Film genießen kann! Wer hat das eingeführt, dass man im Kino (oder zum Fernsehen) so sinnlosen Blödsinn (fr)essen muss? Ich brauche das jedenfalls nicht!

Nach dem Kino war ich aber dann doch ziemlich hungrig und habe mich darüber gefreut, dass noch eine Portion Linsensuppe da war. Die habe ich zwar etwas nach der offiziellen Zeit von 19h gegessen aber das sei mir verziehen. Die drei "Straf"-Tage hänge ich gerne und freiwillig an, das ist ja auch gar keine Strafe für mich sondern beginnt, Normalität zu werden!

Die zwei Gastjungs hatten nach der Völlerei im Kino auch keine Lust auf den Restaurant-Besuch mit den Eltern, also haben wir sie mit nach Hause genommen und ihren Eltern einen freien Abend gegönnt. Hoffentlich haben sie viel Spaß! Die Jungs gehen jetzt ins Bett, die Eltern sind noch fort - so soll es sein! :-)

Tag 22 - Nein, wir missionieren nicht! :-)

Ein intensiver Tag: Fräulein Tochter hat die Schlüssel zur ersten eigenen Wohnung bekommen! Ich war mit zur Wohnungsübernahme, weswegen es in der Früh nur schnell Hafermilch, eine Banane und einen Löffel Matcha im Mixer als Shake und ein Stück Challenger-Früchtebrot mit Hazelchoc-Aufstrich gegeben hat. Der Aufstrich war wieder so eine Offenbarung: Nutella selbstgemacht! Ohne Zucker, ohne Milch, ohne Chemie! In zwei Minuten fertig und sooo lecker! :-) DAS ist "so wertvoll wie ein kleines Steak", nicht das andere Zeug! :-)

Außerdem haben wir gestern Abend Besuch aus Österreich bekommen und ich wurde reich beschenkt mit einem Sonnentor-Carepaket mit vielen Gewürzen und Tees und dazu veganen Keksen (die ich in der Challenge eigentlich nicht essen sollte... *grübel*) und einem wunderschönen Blumenstrauß.

Abends habe ich unter Beobachtung von Freundin und Kindern die Quinoa-Linsen-Schiffchen mit Safran und Rotkohl gemacht. Die Kinder waren sehr interessiert, obwohl sie kategorisch erklärt haben, kein Gemüse zu mögen :-). Außerdem hatten sie vorhin auf ihrer Sightseeing-Tour ohnehin schon zu Abend gegessen, also habe ich nicht mit großem Appetit gerechnet.

Tja, so kann man sich täuschen! Die Jungen haben sich sogar Nachschlag genommen und das Essen wurde für "sehr gut" befunden :-) . Mich hat besonders der Joghurt-Mandelmus-Dip begeistert, der erstens in einer Minute zubereitet war und zweitens den Unterschied zwischen einem "ganz netten" Linsengericht und einer außergewöhnlichen Kreation ausgemacht hat.

 
Anschließend habe ich noch die "Best Riegel in the World Amaranth-Riegel mit Kirsche und Mandel" gemacht, die müssen aber über Nacht in den Tiefkühler und können erst morgen verkostet werden.
 
Beim Abendessen kam wieder das Thema "gesunde Ernährung" auf, mein Mann und ich konnten nur berichten, dass wir bis vor wenigen Wochen auch Omnis mit gelegentlichen Gesundheits-Beschwerden (Magenprobleme, Müdigkeit, etc.) waren und es uns seit der Umstellung auf VFF um Klassen besser geht. Dass es uns super-lecker schmeckt, braucht man schon fast nicht mehr zu erwähnen, weil das sowieso selbstverständlich ist. Sonst täten wir's ja nicht! Unser Gast hat zwar auch von eigenen Magenproblemen und einem erhöhten Cholesterinspiegel berichtet, hat aber weiterhin eher höflich-skeptisch auf unsere neue Ernährungsform geschaut. Vielleicht hat's ihm ja auch einfach nicht geschmeckt. :-)

Tag 20 - Luxusfrühstück

Heute war mal wieder ein etwas aufwändigeres Frühstück dran: Berlin-Toast mit Cashew-Bananen-Füllung und Crunch-Kruste. Extrem lecker, aber doch ein bisschen zu viel "Patzerei" für mich. Insgesamt auch fast zu reichhaltig und zu süß für meinen Geschmack, das wird's also eher selten geben oder nur zu besonderen Anlässen. Fräulein Tochter hat sich aber sehr gefreut, mal unter der Woche spontan so zum Frühstück "bekocht" zu werden :-)

 
Zu Mittag gab's wieder Resteverwertung: Der Rest der vorgestrigen Resteverwertung wurde mit frischem Gemüse in die Pfanne gehaut (weil irgendwie immer Tofu übrig bleibt) und diesmal mit Yokos Tofu-Gewürz gut abgeschmeckt. Resultat: Ein schnelles, leckeres Mittagessen, das wieder mal meinen Mann außerordentlich begeistert hat.
 
Nachmittags gab es wie meistens eine Erledigung per Fahrrad - Auch wenn's manchmal zu Beginn kalt und unangenehm ist, weckt es jedes Mal auf's Schönste die Lebensgeister.
 
Das Abendessen war die Linsensuppe, die ich vorgestern gekocht hatte. Herrlich, wenn man so gute, frische Speisen einfach aus dem Kühlschrank nehmen und aufwärmen kann!